Wolle Overath, Fußballgott!
Ich sag mal so, und das gleich am Anfang: Es gibt wohl kein besseres Schlagfertigkeitstraining, als den Großteil seines Lebens in Köln und seiner Medienwelt gelebt zu haben.
Die Bonner Uni veranstaltet dieses Semester eine Ringvorlesung zum Thema Fußball (grob gesagt). Es sind einige interessante und weniger interessante Gäste eingeladen worden. Doch heute sollte alles bisher dagewesene in den Schatten gestellt werden. Während ein Marcel Reif sich von den organisierenden Profs noch den Popo pudern ließ, denunzierte der heutige Gast eben diese: Wolfang Overath. Und das ganze ohne mit einer Wimper zu zucken. Und in solch einer souveränen und gleichzeitig sympathischen Art und Weise, wie ich es nicht für möglich gehalten hätte.
Nachdem der eine Prof wie immer anfangs den Gast kurz vorstellte und ihn dann gleich etwas fragte, ging es schon einmal recht unkonventionell weiter. Denn Overath ging nicht gleich darauf ein. Er begrüßte zuerst die Zuschauer um danach ein wenig von sich selbst und seiner Jungend zu erzählen. So etwa über seine Schulzeit im Gymnasium Siegburg und dessen Rektor Dr. Battes nicht wusste, "dass der Ball rund war".
Danach ging er über zu seiner frühen Zeit beim 1. FC Köln. "Wir hatten weiße Trikots von Dior, (...) die anderen haben sich in Garagen umgezogen." Da war er gerade 19. Kaum in der Bundesliga sein Debut gegeben, schon wurde er in die Nationalmannschaft berufen. Damals unter dem Bundestrainer "Seppel" Herberger. Dieser war wohl eher ein Autoritätsmensch, was zu dieser Zeit allerdings schon angemessen schien. Overath schildert in diesem Zusammenhang folgende Geschichte: Als er in einem seiner ersten Trainingslageraufenthalte zusammen mit seinem genauso jungem Zimmerkollegen wohnte, herrschte - wie bei knapp 20-jährigen üblich- ein Chaos. Socken und sonstige Klamotten kreuz und quer im Raum verteilt. Da schaute dann einmal der Seppel rein: "Jungs, wenn das in zehn Minuten nicht in Ordnung ist, könnt ihr nach Hause fahren!"
Solche und ähnlich schöne Anekdoten folgten quasi nonstop. Wirklich klasse. Fortsetzung folgt!
2 Kommentare:
Klingt lustig. Was sind das sonst noch für Themen in den Vorlesungen? Und warum Ringvorlesungen?
Ringvorlesung heißt das glaub ich, weil jedes mal ein neuer Gast eingeladen ist. Und sonstige Themen waren u.a. "Fußball unterm Hakenkreuz" oder "Überall ist der Ball rund". Einige Vorträge waren echt schwach, dafür andere wirklich klasse.
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