Holländer sind böse
Damals, ein paar Wochenenden vor dem kommenden, war ich mal wieder in Nordhorn. Grund: Die Frau Mama hatte Geburtstag. Zufälligerweise war am gleichen Wochenende auch wieder einmal Flohmarkt in Bad Bentheim. Ohja. Gar nicht mal so klein und eigentlich auch gar nicht so pröddelig wie man sonst denken mag. Naja. Jedenfalls war meine Schwester plus Schwager auch sehr interessiert dort hin zu gehen. Weil sie noch ein wenig Inventar für ihr frisch gekauftes, schnuckliges und riesiges Fachwerkbauernhaus brauchen konnten.
Also machten wir uns auf den Weg und zwar früh morgens. Nach einigem Durch-die-Gegend-Schlendern erblickte meine Schwester einen Stand. Es war ein holländischer Stand, was soweit nichts ungewöhnliches ist, da in dieser Gegend Holländer sehr gerne ihren meist geschacklosen Krempel den Deutschen andrehen wollen. Der Stand jedenfalls hatte eine Art kleinen alten Ofen, wo eine Teekanne draufstand. Dies hatte die Aufmerksamkeit meiner Schwester auf sich gezogen. Gleich daneben jedoch stand ein scheinbar altes Grammophon, dessen Zustand allerdings super war. Dieses Ding erweckte das Interesse meines Schwagers. Er fragte die Hollandfrau, wie alt dieses Ding sei und noch funktioniert. Sie sagte, es sei aus den 50ern und funktioniere noch einwandfrei. Daraufhin fragte mein Schwager, wie viel sie für das Grammophon haben wolle. Er rechnete schon damit, dass es sowieso viel zu teuer wäre, so 500€. Die Hollandfrau wollte jedoch nur 150€. Nach einigem Überlegen und Handeln liefen wir schließlich mit einem Grammophon, einem alten Ofen und zwei vorher schon gekauften alten Milchkannen sehr gut gelaunt zum Auto. Was dann so aussah:
Die Djana mit dem Ofen und der Teekanne.
Der Lars mit dem Grammophon.
Ich mit einer Milchkanne. Hose mittlerweile leicht mit Rost verziert.
Der Alex mit der anderen Milchkanne und dem Trichter vom Grammophon. Diesen als Flüstertüte missbrauchend, um uns laut den Weg durch das Gedränge des Flohmarkts zu bahnen.
Wir waren so gut drauf, dass wir scherzten. "Haha, die haben sicher den ganzen Kofferraum voll solcher Grammophone. Und wenn wir gleich wieder am Stand vorbeigehen, haben die bestimmt ein neues Grammophon da stehen. Hahaha."
Und es kam, wie es kommen musste: Bei unsere Rückkehr stand dort tatsächlich wieder ein Grammophon. Und zwar genau das gleiche. Mit den gleichen, offensichtlich gefakten, Macken und Gebrauchsspuren. Made in China. Oder sowas ähnliches.
Nachvollziehbar, dass meine Schwester plus Schwager plötzlich eher weniger gute Laune bekamen. Nach einiger Bedenkzeit und lautem Diskutieren waren die Holländer schließlich bereit, dass Geld wieder rauszurücken und das Grammophon zurück zu nehmen.
Holländern kann man einfach nicht über den Weg trauen. Wir haben das ja schon immer irgendwie gewusst...
1 Kommentare:
Schöne Geschichte, schlimme Holländer (aber wir wollen mal lieber nicht verallgemeinern) - wollte ich Dir eigentlich schon letztens mal schreiben, dass mir der Eintrag gefallen hat. :)
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